Bodenverbesserungen unter der bestehenden Bodenplatte
Die gesamte Gasometerhülle ist auf einer 1,20 bis 2,00 m dicken unbewehrten Bodenplatte aus Beton gegründet. Um dem von oben einwirkenden Wasserdruck zu widerstehen, wurde die Bodenplatte in Form einer Kalotte ausgebildet.
Zum genauen Verständnis muss hier die Funktion des Gaslagers kurz erklärt werden. Im unteren, 18 m hohen Bereich der Gasometer wurde eine
Wasserfüllung eingebracht, in die ein unten offener Stahlzylinder gestülpt wurde. Dieser Zylinder konnte auf Stahlführungs-Konstruktionen,
die im Inneren des Gasometers an den Wänden vertikal montiert waren, entsprechend des Füllungsgrades auf und ab bewegt werden. Um dem
entstehenden Druck von oben durch Wasser und Gas entgegenzuwirken, diente der außen angebrachte Schüttkegel neben den 5 m dicken
Ziegelwänden in der Basis des Gasometers als Auflast (die Berme). Die Wasserfüllung war das Dichtmedium für den Stahlzylinder, der wiederum
in seinem Hohlraum das eigentliche Gasreservoir war. Im Laufe der Jahre wurden, wie im Rahmen von Rammsondierungen vor Baubeginn
festgestellt wurde, die Feinteile des anstehenden Bodens unter der Betonplatte durch schwankende Grundwasserstände ausgeschwemmt.
Dies führte zu Hohlräumen unter der Platte. Diese Hohlräume mussten vor der Inangriffnahme der Hochbaumaßnahmen verpresst werden.
Dazu wurden Hammerbohrungen im Durchmesser von 50 mm durch die Bodenplatte abgeteuft und die Hohlräume an der Grenzschicht zwischen
Kalotte und anstehendem Boden mit einer Zementsuspension mit einem WZ-Wert von 1,0 verpresst. Verpressdruck und Verpressgeschwindigkeit
waren vorgegebene Parameter, um einerseits keine lokalen Hebungen der Platte zu erzeugen und andererseits die Hohlräume vollflächig zu
verpressen.
Um die bestehenden Hohlräume aufzufüllen, wurden in Summe bei beiden Gasometern C und D rund 40.000 Liter Injektionsgut eingebracht.